Auch wir haben die Ferien genutzt und uns ein Bild der aktuellen Situation in unserer Auffangstation in Italien gemacht. Dieses Jahr war vor allem die Welpenflut besonders extrem. Obwohl Irene im Umkreis immer wieder Hündinnen kastriert, kamen dieses Jahr wieder einige Würfe mit bis zu 10 Welpen zu ihr. Da ihr Bekanntheitsgrad in Süditalien gewachsen ist, kommen auch von den Nachbarorten Leute unds berichten von Würfen oder bringen ihr die Welpen direkt, oft in Kartons oder auch Tüten. Mehrmals war Irene den Tränen nahe und hat uns ihren Kummer geschildert. Wohin mit all den Kleinen?
Doch es gibt auch viel Gutes zu berichten: Obwohl die Auffangstation brechend voll war, waren wir wieder sehr beeindruckt von der Hygiene. Es wird geputzt und Häuflein aufgesammelt wie wild, es wird desinfiziert und auch Unkraut gejätet. Von unseren Spendengeldern wurden mehr „Zwinger“ (bei Irene sind es eher Gehege als Zwinger) unterteilt, damit die Gruppen gut zusammengestellt werden können. Obwohl diese schon eine recht angenehme Größe haben, dürfen die Hunde abwechselnd in die größeren Ausläufe.
Es wurden schattenspendende Segel installiert und Hütten errichtet, die vor Regen schützen. Über den Tierschutzshop konnten wir im Winter viele Körbchen und vor allem Futter nach Italien schicken. Zur Zeit fehlt es allerdings vor allem an Welpenfutter für die Allerkleinsten!
Diese Wochen durften 15 Hunde ausreisen, doch die freigewordenen Plätze sind bereits für die nächsten Hunde auf der Straße reserviert. Als wir eine Mutterhündin mit ihren Welpen besucht haben, die Irene gerne aufnehmen würde, aber leider zur Zeit keinen Platz hat, hat es uns fast das Herz zerrissen. Mit Tränen in den Augen mussten wir sie dort lassen. Irene wird sie vermutlich demnächst einsammeln, doch es ist schwer sie draußen warten zu lassen. Zum Glück sind sie an einem ruhigen Ort, abseits der Straßen und werden mit Futter und Wasser versorgt. Wir hoffen, bald etwas mehr für sie tun zu können.
Neben unheimlich vielen gesunden, freundlichen und glücklichen Hunden gibt es auch ein paar Härtefälle bei Irene. Der schüchterne Filipo, der am Zaun unsere Hände abschleckt, aber bei Betreten des Geheges sich nicht traut, näher zu kommen. Neve, Irenes treuer Wachhund, der alle Neulinge verbellt, aber wenn er jemanden kennt, ein Schmuser ist und mit uns sogar Gassi war. Nelly, Neves Freundin, auch Hexe genannt, die ihren Namen verdient, weil sie ein kleines Biest zu Mensch und Hund sein kann. Pino, ein Junghund mit einem kranken Auge, der durchtrittig läuft und dringend in die Klinik muss. Ebenso Sternchen, ein kleine selbstbewusste Hundedame mit einem hartnäckigen Husten, auch sie muss noch intensiver untersucht werden. Unser Pudel scheint blind und taub zu sein, ob das Alterserscheinungen sind oder hier noch mehr dahintersteckt, muss ebenfalls in der Klinik überprüft werden. Penny-Lane, ein verwahrloster Wuschel, bei der beim Scheren ein mit Bisswunden übersäter Körper zum Vorschein kam. Vida, kurz vor unserer Ankunft aufgegriffen, abgemagert und doch so freundlich. Ohrentropfen erträgt sie trotz Schmerzen mit so viel Geduld. Bei ihr wurden nach unserem Besuch Leishmaniose und Erlichiose festgestellt
Wie immer war unser Besuch sehr emotional mit Freud und Leid, mit Lachen und mit Tränen. Irene, Salva und ihre anderen ehrenamtlichen Helfer leisten vor Ort so viel, dass wir immer wieder nur Staunen konnten. Doch die traurigen Momente, wenn man sich überfordert oder vom Leid der teilweise frisch aufgegriffenen, mageren und kranken Hunden überwältigt fühlt, wurden von den wunderschönen Momenten mit all den zufriedenen und dankbaren Hunden, die bereit sind für ihr neues Leben, völlig in den Hintergrund gedrängt.
In den nächsten Tagen werden wir immer wieder die Hunde vorstellen, die weitere tierärztliche Untersuchungen benötigen. Hierfür bitten wir Euch um Hilfe!
Neben den Tierarztkosten fehlt es wie meist an Geld für die Kastrationen, damit die Welpenflut nicht größer wird. Die Zäune müssen weiter verbessert werden und wir würden gerne noch mehr große Hütten errichten. Bitte helft uns dabei und spendet
Spendenkonto: Volksbank Filder eG
IBAN: DE64611616960239943015
BIC: GENODES1NHB
oder
PayPal: [email protected]
Betreff: Italien
Jeder kann helfen, teilen, weitersagen, einen kleinen Beitrag spenden oder Pflegestelle werden. Lasst uns gemeinsam etwas bewegen!